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Traditionen Nordirlands


Irische Pubs und traditionelles Bier

Die Große Hungersnot beeinflusste nicht nur die Bevölkerungszahlen und die Verbreitung der irischen Sprache, wegen der Millionen von Toten und Emigranten gerieten auch zahlreiche Bräuche, Tänze und Lieder in Vergessenheit oder veränderten sich.

Das in der Nacht vom 31. Oktober zum 01. November zelebrierte Halloween ist zwar vorrangig aus den USA bekannt, soll aber seinen Ursprung im irischen beziehungsweise keltischen Brauchtum haben.

Die irischen Emigranten brachten Halloween in die USA und nach Kanada, wo das Fest schnell zu einem beliebten (übernommenen) Brauchtum avancierte.

Im keltischen Irland endete der Sommer am 31. Oktober. Zudem waren, der Legende (Brauch) nach, an diesem Datum die Gesetze von Raum und Zeit außer Kraft gesetzt. An diesem Tag soll es den Toten möglich sein, unter den Lebenden zu wandeln und deren Körper in Besitz zu nehmen und zwar für ein ganzes Jahr.
Um die Toten abzuschrecken heizen die Bürger an diesem Tag nicht, die Häuser sollen kühl und wenig einladend aussehen. Außerdem verkleiden sich die Menschen und ziehen lärmend durch die Straßen, mit dem Ziel, die Untoten zu erschrecken und zu vertreiben.
Auch der Kürbis-Brauch soll aus Irland stammen. Gemäß der Legende musste der Betrüger und Trinker Jack, der den Teufel wiederholt überlistet hatte, zur Strafe nach seinem Tod durch die Dunkelheit wandeln, einzig ein Funke des Höllenfeuers sollte ihn begleiten. Damit dieser Funke länger glühte, wurde er in einer ausgehöhlten Rübe platziert. Da die irischen Emigranten in den USA hauptsächlich Kürbisse und weniger Rüben vorfanden, wurden für die traditionellen „Jack O'Lanterns“ ausgehöhlte Kürbisse verwendet.

Der St. Patricks Day ist eine weitere irische Tradition, die auf der ganzen Welt berühmt und verbreitet ist. St. Patrick soll die Schlangen (wahrscheinlich ein Symbol für die heidnischen Bräuche) aus Irland vertrieben haben und gilt seither als Irlands Schutzheiliger beziehungsweise Nationalheiliger.
Im Gedenken an den Heiligen Patrick wird am 17. März einer der höchsten irischen Feiertage zelebriert – der St. Patricks Day. In ganz Irland und in einigen Gebieten außerhalb der Insel ist der 17. März ein gesetzlicher Feiertag. Iren, irische Auswanderer und vermehrt auch Menschen ohne irische Abstammung feiern den St. Patricks Day.
Am Morgen des Feiertags wird eine Messe abgehalten, oft in irischer Sprache. Eine große Parade, die häufig zu einem gigantischen Volksfest mutiert (siehe Dublin), findet am Nachmittag statt. Während der Messe und während der Parade ist das Gebet "Lorica of St. Patrick" beziehungsweise "St. Patrick's Breastplate" zu hören. Der Heilige Patrick und dessen Anhänger sollen, der Legende nach, auf ihrem Weg zum König Laoghaire dieses Gebet gesungen haben.
Der Nationalheilige soll dem König Laoghaire die Dreifaltigkeit unter zu Hilfenahme eines dreiblättrigen Kleeblatts (Shamrock) erläutert haben. Der Herrscher wurde durch die Ausführungen des St. Patrick davon überzeugt, dass in Irland das Christentum verbreitet werden müsste und erteilte St. Patrick hierfür die Erlaubnis.
Schon seit jeher wurde dem Klee eine magische Wirkung nachgesagt, so besagt eine Legende, dass derjenige, der sich zerstoßenen Klee über die Augen reibt, zwischen Irland und Rathlin eine Feeninsel entdeckt.
Demzufolge sind Kleeblattabzeichen, grün gefärbte Haare und Kleeblattbilder auf den Wangen für den St. Patricks Day typisch. Die Suche nach einem Glück bringenden, vierblättrigen Kleeblatt ist vor allen Dingen bei den Kindern an diesem Tag beliebt. Einige Metropolen färben anlässlich dieses Feiertags sogar die Flüsse grün, so zum Beispiel Chicago.
Auch das beliebte Guinness wird manchmal grün gefärbt, was jedoch dem Geschmackserlebnis keinen Abbruch tut. Allerdings ist am St. Patricks Day darauf zu achten, dass sich ein, mit dem Zapfhahn angefertigtes, Kleeblatt auf dem Guinness befindet. Auf dem Whiskey sollte ein Kleeblatt schwimmen, bevor diese Köstlichkeit zu Gemüte geführt wird. Werden diese Bräuche eingehalten, steht ein erfolgreiches neues Jahr bevor.
Ein weiteres begehrtes Getränk an diesem Feiertag ist der Irish Coffee.

Für die meisten Iren ist Weihnachten der festliche Höhepunkt des gesamten Jahres. Einige Wochen vor den Feiertagen werden die Häuser und Geschäfte reich geschmückt, zur Verzierung dienen Girlanden, Efeu, Stechpalmen, Krippen, kleine Säckchen an den Kaminen und Weihnachtskränze für die Türen. Ein besonderes Brauchtum stellt die Kerze im Fenster dar, dieses Licht soll dem Christkind den Weg weisen. Adventskalender und weitere Kerzen gehören natürlich auch zur Vorweihnachtszeit. Auf den Straßen finden sich zahlreiche Weihnachtslaternen mit hellem rotem Licht, die extra aufgestellt werden. Die Dekorationen verbleiben normalerweise bis zum 06. Januar.
Eine relativ junge Tradition ist der Weihnachtsbaum, der erst etwa in den 60er Jahren in Irland Einzug hielt.
Auch Adventskränze gehören in Irland zum Weihnachtsfest, jedoch finden sich auf den irischen Kränzen fünf verschiedenfarbige Kerzen (eine rosa, eine weiß und drei lila). Die weiße Kerze ist für den Weihnachtstag vorbehalten. Ansonsten gibt es die Adventskränze in sämtlichen Größen und mit den unterschiedlichsten Dekorationen.
Die Dienstleistenden, also der Postbote, der Friseur etc., erhalten in der Vorweihnachtszeit kleine Geschenke, die oft von finanzieller Art sind.
Santa Claus beziehungsweise Father Christmas, wie der Weihnachtsmann in Irland heißt, trägt, wie in vielen Ländern der Erde auch, einen roten Mantel und einen grau-weißen Bart. Auf seinem Schlitten, der von Rentieren gezogen wird, fliegt Santa Claus von Haus zu Haus und landet auf den Dächern. Die Geschenke werden durch den Schornstein gebracht, weswegen die kleinen Säckchen beim Kamin befestigt werden (in England sind es Socken). Santa Claus erhält als Dank für seine Mühen eine kleine gefüllte Pastete und eine Flasche Guinness, beides wird üblicherweise außerhalb des Hauses bereitgestellt.
Selbstverständlich spielt auch der katholische Glauben während der Festtage eine entscheidende Rolle, insbesondere die Weihnachtsmesse ist von großer Bedeutung. Am Christmas Eve (Heiligabend) wird eine Mitternachtsmesse abgehalten, die Kirchen sind prächtig mit Kerzen und Blumen geschmückt. Und natürlich findet sich in jeder Kirche eine Krippe, oft mit lebensgroßen Figuren. Auch am 25. Dezember, dem Weihnachtstag, finden etliche weitere Messen statt.
Der 26. Dezember (St. Stephens Day) ist für die Kinder ein absolutes Highlight. Sie nennen sich „The Wren Boys“ („Die Zaunkönig Jungs“) und ziehen von Tür zu Tür, um Süßigkeiten und Geld zu sammeln. Währenddessen ist immer wieder der traditionelle Kinderreim zu hören, der den Kindern für diesen Tag den Namen „The Wren Boys“ gab.

Ein weiteres Wahrzeichen Irlands, neben dem Kleeblatt, ist der Leprechaun. Dieses trollartige beziehungsweise koboldartige Wesen aus der irischen Mythologie ist auf Darstellungen häufig zwischen 60 cm und 90 cm groß, trägt grüne Kleidung und besitzt rote Haare.
Der Leprechaun wird als scheu, geizig, eigenbrötlerisch und zuweilen als griesgrämig dargestellt und hat mit Menschen eigentlich nichts am Hut. Er will weder helfen noch Späße treiben, wie andere Figuren aus Sagen und Legenden. Leprechauns sind gute Schuster und arbeiten sehr hart. Der Legende nach haben die Fabelwesen am Fuße des Regenbogens Gold (Topf voll Gold) vergraben.
Leprechauns können jedoch auch dankbar und großzügig sein, wenn ihnen geholfen wird. Dann erfüllen sie dem Förderer einen Wunsch, verschenken etwas von ihrem Reichtum oder überlassen dem Helfenden ihre Rückkehr-Münze, die, wenn sie ausgegeben wurde, immer wieder zu dem Geldbeutel ihres Eigentümers zurückkehrt.
Ein eingefangener Leprechaun versucht mit List und Tricks zu entkommen und schafft dies meistens auch.


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